Arbeitsgruppe „Soziale und kulturelle Ordnungen Osteuropas in historischer und literarischer Perspektive“
Die Arbeitsgruppe stellt sich bewusst in die Tradition der erfolgreich vorangegangenen Arbeitsgruppe "Geschichte und Kultur Osteuropas" und möchte deren Aktivitäten fortführen. Sie soll als synergetisches Bindeglied zwischen den in Forscherverbünden wie dem Graduiertenkolleg „Freunde, Gönner, Getreue“, dem Promotionskolleg „Geschichte und Erzählen“ und den betreuenden Lehrstühlen angestellten Doktoranden sowie den nicht institutionell eingebundenen Doktoranden der vertretenen Fachrichtungen dienen. Hierzu fassen wir soziale und kulturelle Ordnungen Osteuropas als Grundgerüst auf, an das die einzelnen Promotionsprojekte der Arbeitsgruppe anknüpfen können. Unter der sozialen Dimension werden dabei vor allem Spannungen zwischen Individuen und den jeweiligen osteuropäischen Gesellschaften verstanden sowie deren gegenseitigen Versuche ihre Interessen zu realisieren. Ebenso gehören zu dieser Dimension Beispiele von gesellschaftlichen Strukturen und der Sozialisation der in ihnen befindlichen Individuen. Es geht hierbei auch um die vergleichende Analyse sich verändernder Sozialstrukturen und Einflussfaktoren mehrerer Gesellschaften in einer Längsschnittperspektive. Die kulturelle Perspektive ist eng daran orientiert – eine weitere unabdingbare Dimension zur Analyse und zum Verständnis der sozialen Praxis in Osteuropa. Kultur wird dabei in einem weitgefassten Sinne als diejenige Komponente aufgefasst, die die Lebenswirklichkeit der jeweiligen Akteure prägt und deren Handeln plausibilisiert. Somit ist unter Kultur nicht nur ein reiner Spiegel gesellschaftlicher Aspekte zu verstehen, sondern sie spielt eine dynamische Rolle für wesentliche gesellschaftliche Veränderungen und Konstanten. Entsprechend umfassen die verschiedenen Untersuchungsfelder der Mitglieder beispielsweise Konzepte zu Netzwerken, interpersonelle Beziehungen, Subkulturen, Integration, Medien, Herrschaft sowie Gesellschaft in Geschichte und Literatur Osteuropas. Unterstützt wird der Verbund der Doktoranden aus den Fächern der Osteuropäische Geschichte, Neueren und Neuesten Geschichte und der Slavischen Philologie dabei primär durch die Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Dietmar Neutatz (Neuere und Osteuropäische Geschichte) und Prof. Dr. Elisabeth Cheauré (Slavische Literaturwissenschaft). Darüber hinaus ist jedoch auch angedacht weitere erfahrene Forscher, etwa Postdocs und Habilitanden, beratend mit heranzuziehen. Um den interdisziplinären Dialog zwischen den beteiligten Fachrichtungen zu stärken, sind verschiedene Aktivitäten in der Schnittmenge der einzelnen Dissertationsprojekte geplant. Das gemeinsam ausgearbeitete Programm ist dabei an den Forschungsschwerpunkten der Teilnehmer/innen ausgerichtet und beruht auf den eigenen Ideen und Vorschlägen der Doktorand/innen. Die Arbeitsgruppe ergänzt die individuelle Betreuung und die Kolloquien der Lehrstühle und Kollegs und bietet ein zusätzliches Forum für den Austausch von Erfahrungen und Anregungen, die Diskussion gemeinsamer wissenschaftlicher und praktischer Fragen sowie die Erweiterung von Kompetenzen. Nicht zuletzt soll sie aber auch die ebenso bedeutsame Gemeinschaftsstiftung und soziale Einbindung der Doktoranden fördern. | ||||
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Veranstaltungen 2017
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Veranstaltungen 2016
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Veranstaltungen 2015
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Veranstaltungen 2014
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Leitung: | Prof. Dr. Dietmar Neutatz | dietmar.neutatz@geschichte.uni-freiburg.de |
Prof. Dr. Elisabeth Cheauré | elisabeth.cheaure@slavistik.uni-freiburg.de | |
| Manuel Geist | manuel.geist@posteo.de |
N.N. |
Michel Abeßer (assoziiert) Osteuropäische Geschichte | „..deshalb muss der Jazz sowjetisch werden“ – Integration, Freiräume und Innovation in der Sowjetischen Kultur nach 1953 |
Manuel Geist Neuere und Neueste Geschichte | Britische Russlandrepräsentationen 1905-1945. |
Ekaterina Grineva | N.N. |
Johanna Heisig Neuere und Neueste Geschichte | Bilderwelten und Weltbilder. Kunst und Ethnographie in Russland zu Beginn des 20. Jahrhundert. |
Peter Kaiser (assoziiert) Osteuropäische Geschichte | Aufstieg und Fall des "kleinen Stalin". Aleksandr Kosarev und der Komsomol 1928-1938. |
Viktor Kempf Neuere und Neueste Geschichte | Gelenkter Kulturtransfer? Akteure und Formen sowjetisch-deutscher Auswärtiger Kulturpolitik 1920-193. |
Ella Ostermüller Kunstgeschichte | Das Historische Museum und die Tret‘jakov-Galerie als Orte nationaler Identitätsbildung. |
Katja Plachov Slavische Philologie | Zur Bedeutung René Fülöp-Millers im europäisch-russischen Kontext. |
Lena Radauer Osteuropäische Geschichte | Kriegsgefangene österreichische Künstler in Sibirien. |
Germanistik | Die Rezeption des Moskauer Konzeptualismus als kultureller Transfer zwischen Russland und Deutschland seit der Perestroika. |
Mirko Schwagmann Neuere und Neueste Geschichte | Moskau – Indien – Bonn. Eine kulturelle Wegbeschreibung von Entwicklungshilfe in Zeiten des Kalten Krieges, 1955-1965. |
Osteuropäische Geschichte | Heroisierung und Militarisierung von Arbeit in der Sowjetunion von den 1920er bis in die 1960er Jahre. |
Dimitri Tolkatsch Osteuropäische Geschichte | Die ukrainische Aufstandsbewegung von der Februarrevolution 1917 bis Mitte der 1920er Jahre. Neue Perspektiven auf die Revolution in der Ukraine |
Marlene Weck | N.N. |
Kristina Wittkamp Osteuropäische Geschichte | Radio "Majak" - Identitätsstiftung und soziale Differenzierung durch Radio in der poststalinistischen Gesellschaft der Sowjetunion, 1964-1991. |